Donnerstag, 25.11.2021 | Hansesaal | Lünen
Hansesaal | Kurt-Schumacher-Straße 41 | 44532 Lünen
Karten: VK 20€, AK22€
VVK: kulturbuero@luenen.de, Tel. 02306-104 2299
Veranstalter: Kulturbüro Lünen
H I G H L I G H T
Alessandro Quarta
No Limits – Alessandra Quarta plays Astor Piazzolla
Alessandro Quarta (Violine) & Giuseppe Magagnino (Piano)
In seinem aktuellen Programm spielt Alessandro Quarta zusammen mit seinem Pianisten Giuseppe Magagnino Musik vom aktuellen Album „Alessandro Quarta plays Astor Piazzolla“ sowie von Quarta favorisierte Jazz- Kompositionen, u.a. von Duke Ellington, Cole Porter, George Gershwin und Chick Corea. Auch die großen Autoren klassischer Musik (Bach, Mozart, Beethoven, Paganini) werden nicht fehlen.
Wenn Alessandro Quarta mit seiner Geige im Arm die Bühne betritt ist es ein besonderer Augenblick: dieser kraftvolle Mann und dieses filigrane, zerbrechliche Instrument. Doch beide verbinden sich, wenn das Konzert beginnt, zu einer einzigartigen Konstellation und einem außergewöhnlichen Musikerlebnis. Mit seiner virtuosen Technik entlockt er der Geige die unterschiedlichsten klanglichen Facetten, die diesem Instrument innewohnen. Und dabei geht es nicht in erster Linie um Schönklang, sondern um Ausdruck. Interpretation steht im Vordergrund, Emotion in Töne umzusetzen, neue Klänge zu entdecken. „Musik ist dann gut, wenn man sie mit emotionaler Leidenschaft an die Menschen weitergibt.“ Das ist Quartas Anspruch.
Kaum vorstellbar, dass Alessandro Quarta jahrelang seine musikalische Persönlichkeit einem Orchester unterordnen wollte. Eine sichere Position. Aber wie sich herausstellte, völlig ungeeignet für seine künstlerischen Ambitionen. Das war der Grund, dass er im Alter von 32 Jahren seine Stelle als Konzertmeister im Toscanini Sinfonieorchester unter der Leitung von Lorin Maazel kündigte und eine Solokarriere begann. Ein Schritt, den er bisher nie bereut hat, konnte er doch endlich sein einzigartiges Talent ausleben, seine musikalische Ausrichtung und sein künstlerisches Spektrum kontinuierlich erweitern, um sich auch anderen Genres außerhalb der E-Musik zuzuwenden.
Seither lebt der nunmehr 45-jährige Italiener seine Vorlieben für u.a. Jazz, Tango, Film-, Pop- und Rockmusik in vollen Zügen aus. Es gibt keine Musikrichtung, die er im Vorhinein ausschließen würde, sie nicht spielen zu wollen. Er arbeitet in unterschiedlichen Besetzungen, die er je nach Projekt zusammenstellt. Er komponiert, arrangiert und präsentiert sich auch als Multiinstrumentalist. Er ist ein Naturtalent, voller Ideen und immer auf der Suche, diese auch in die Tat umzusetzen. Ein Musiker mit Charisma, der sich alle Freiheiten nimmt, seine Träume Realität werden zu lassen.
Seit 2015 konzertiert Alessandro Quarta regelmäßig auch in Deutschland.
Mit der Musik Astor Piazzollas kam er 1992 erstmalig in Berührung.
“Als ich die Musik Piazzollas zum ersten Mal hörte, schien es mir, als seien mir diese Harmonien seit jeher vertraut, diese Sinnlichkeit und Tiefe.” Es war für ihn eine schicksalshafte Begegnung, mit Spätfolgen. 25 Jahre später nahm er 10 Stücke des berühmten argentinischen Komponisten auf. Und es ist zu spüren, dass die Musik Piazzollas die ideale Vorlage für Quarta ist, die ganze Palette seines spielerischen Könnens sowie seiner emotionalen Reife bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele ausloten zu können. Fast scheint es, als ob er während seines Spiels, selbst zum Tangotänzer wird, so klar überträgt er das tänzerische Spiel auf seine Interpretation. “Es ist schwer, etwas Perfektes zu verändern. Man kann es nur interpretieren!” Und so nimmt er sich dabei alle Freiheiten, die diese Musik braucht, um der ihr innewohnenden Geschichten gerecht zu werden, sie emotional auch von seinem Publikum mitfühlen lassen zu können. “Tango ist etwas Verbotenes. Wenn man diese Musik spielt ist alles erlaubt, man kann alles machen.” Selbst Piazzollas Produzent Aldo Pagani würdigte Quartas Neuinterpretationen mit den Worten, dass er der “designierte Nachfolger des Meisters” sei.
Auch Jazz betrachtet Quarta als eine Möglichkeit, jegliche emotionale Scheu im Spiel ablegen zu können: “Jazz ist alles was man im Leben nicht sagen oder tun kann, aber man sagt es und tut es in der Musik. Alles andere zählt nicht.” Eigentlich geht es bei Quarta immer um Freiheit, um Entfaltung, um Gefühl. Für ihn ist Jazz: “Freiheit, Perversion, Sex , wo alles gerechtfertigt ist, wenn man es gut kann.”Und daran gibt es bei ihm keinen Zweifel. Auch bei seinen Interpretationen von Stücken von Duke Ellington, Cole Porter, George Gershwin oder Chick Corea ist es ein Erlebnis, seine eigenen musikalische Sichtweisen auf diese Musik wahrzunehmen, zu hören. Faszinierend, wie er es immer wieder schafft, seinen Stil erkennbar zu machen, ohne die Originale zu beschädigen.
Im Jazz sowie beim Tango kann Alessandro Quarta sein musikalisches Können und seine grenzenlose Hingabe zur Musik eindrucksvoll präsentieren. Seine außerordentliche Bühnenpräsenz gepaart mit musikalischer Genialität macht seine Konzerte zu einem nachhaltigen Erlebnis.
Soulcrane (Vorband)
Mit „Soulcrane“ präsentiert Matthias Schwengler einen Klangkörper, der es glänzend versteht, Retro-Feeling und neue Ansätze unter einen Hut zu bringen. Bei ihrem zweiten Album „Another Step We Take“ arbeiten die Musiker abermals gemeinsam kompositorisch an einem klanglichen Werk und bleiben mit dem warmen Charakter dieser Musik stets auf einem kammermusikalischen Niveau. Es wird eine Atmosphäre geschaffen, die einer Unterhaltung unter Freunden gleicht. Soulcrane überzeugt mit einer fast familiären Persönlichkeit und verdeutlicht, wie eindringlich insbesondere die leisen Töne wirken können. Jedes Instrument ist gleichberechtigt und die drei Kölner Musiker verstehen es, den großen Spielraum stets musikalisch wertvoll zu füllen.Gemeinsam treten sie ganz natürlich als Kollektiv in Erscheinung und strahlen dabei große Harmonie und innere Ruhe aus.
„Fast schon wehmütig schwebt der Klang der Trompete durch den Raum…“ (Jazzthetik – Sep 2020)
„This album is highly recommended!“ (Jazz in Europe – Jul 2020)
„Another Step We Take ist für jene ein Must, die die Essenz von Tönen spüren und genießen wollen.”
(Jazz ’n’ more – Juli/Aug. 2020)
Besetzung:
Matthias Schwengler – Trompete
Matthew Halpin – Saxophon
Reza Askari – Bass
Philipp Brämswig – Gitarre
Foto Alessandro Quarta c Marco Perulli