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BBS Trio – Bergmann – Bär – Siehoff

Sette Venti - Die Reise zu den Winden auf Sardinien
  • Donnerstag | 21.09.2023 | 20.00 Uhr
  • Nicolaihaus | Nicolaistrasse 3 | 59423 Unna
  • VVK: 10 € 

    Karten: karten@konzerthaus-hellweg.de i-Punkt Unna: 0 23 03-10 37 77
  • Veranstalter: Kulturkreis der Unnaer Wirtschaft e.V. mit Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Unna/Kamen

© Volker Beushausen

Das BBS Trio hat sich zur Aufgabe gemacht, die Traditionslinie des Hardbop in der Tradition von Kenny Barron weiterzuführen. Es besteht aus dem Pianisten Sven Bergmann, dem Kontrabassisten Uli Bär und Martin Siehoff am Schlagzeug.
Die sieben Neukompositionen aus der Feder von Sven Bergmann sind jeweils einem mediterranen Sommerwind gewidmet. So beginnt der Reigen mit Levante-Drifting im wiegenden ¾-Takt, bei dem man sich in ein Segelboot versetzen kann, das in leicht säuselnden Wellen schaukelt. Energiegeladen mit schnellem, klar konturiertem Spiel bringt uns das Trio in Ponente New Swing dem entsprechenden Wind näher, der für einen klaren Himmel sorgt. Tramontana – Wings of Longing lässt mit seinem langsamen ¾-Takt ein eher melancholisch-bluesiges Gefühl aufkommen. Der Bass gibt in Childhood Days zunächst das melodische Muster vor, welches Klavier und Schlagzeug übernehmen und in ein dichtes Trio-Spiel überführen. Und ist man von Sven Bergmanns perlenden Läufen und harmonisch-rhythmischen Winkelzügen auf den 88 Tasten, von dem einfühlsam-filigranen Schlagzeug-Spiel Martin Siehoffs und dem erdig-summenden Bass Uli Bärs ganz in den Bann geschlagen, passiert im Intro von Stormy Schirokko etwas ganz Besonderes: Zunächst mit den Besen, dann zunehmend mit immer mehr perkussiven Mitteln leitet der Drummer lautmalerisch das Aufkommen des tropischen Wirbelsturms ein, man spürt das Zusammenbrauen und schließlich das ungeheure Kraftzentrum des Sturms mit seiner gewaltigen Konzentration. Hier setzt der Bass mit ostinatem Muster ein, schließlich das Piano – eine fesselnde und explosive Reise im vertrackten 5/4-Takt geht ab.
Was für eine Energie in dieser Komposition, in diesem Zusammenspiel!
Hardbop pur.
(Heinrich Brinkmöller-Becker)

Die Musik dieses hervorragend aufeinander eingespielten Trios bringt die Leidenschaft dreier Musiker zum Ausdruck, die sich mit Herz und Seele dem Jazz verschrieben haben. Die Klänge, die sie ihren Instrumenten entlocken, entführen das Publikum in eine imaginäre Welt, die die Leichtigkeit des Seins widerspiegelt. Die drei Musiker um Sven Bergmann gehören zu den modernen, lyrisch und rhythmisch spielenden Jazztrios. Das Programm des BBS Trios besteht überwiegend aus Jazzstandards und interessanten Eigenkompositionen.

Sven Bergmann, von dem die meisten Kompositionen sind, erfreut durch Spielwitz und seinen großflächigen Akkorden. Seine Ernsthaftigkeit spiegelt seine Hingabe zum Jazz und seine herrlichen Melodien die seine Kompositionen tragen. Immer wenn eine Komposition den Traum wahr werden läßt und die Realität verschwand wird es zeitlos.

Uli Bär verliebte sich in den Kontrabass und seine Leidenschaft macht ihn zu einem gefragten Bassisten. Nicht umsonst ist das Hellweg-Festival ohne ihn nicht mehr wegzudenken. Uli Bär singt auf seinem Bass, nimmt Schwingungen auf und legt einen breiten Teppich von tragenden Akkorden auf dem sich seine Mitspieler austoben können.

Martin Siehoff ist ein sehr sensibler Schlagzeuger, er bekommt jede Veränderung seiner Mitspieler mit und reagiert sofort. Wer ein lebendiges Zusammenspiel von Musikern lebt, kann an Martin Siehoff als Drummer nicht vorbei kommen So kann man sagen wächst zusammen was zusammen gehört.