Der ukrainische Trompeter Dmitrij Telmanov verzaubert mit seinen Kompositionen
und Arrangements die Jazzwelt. Wer die ersten Töne des Albums „Yes or No“ hört,
wird begeistert sein, da man die unbändige Spielfreude bei den Improvisationen sofort spüren kann.
2021 war Telmanov „Artist in Residence“ beim internationalen Jazzfestival Take 5.
Was 2005 zum ersten Take 5 Jazz am Hellweg-Festival mit dem East West Quartett begann,
ist heute ein Sextett, das im Kern immer noch aus den Musikern der damaligen Formation besteht: dem ukrainischen Pianisten Vadim Neselovskyi, dem Schlagzeuger Benny Mokross und Uli Bär am Kontrabass.
Mit Patrick Porsch am Tenor-Saxophon und Paul Lüpfert, einem jungen Posaunisten,
wurde aus dem Quartett ein Sextett, das Telmanov viel mehr Möglichkeiten des Arrangierens und des Komponierens bietet.
Dimtrij Telmanov wurde im Ural geboren, bevor seine Familie in die Ukraine umzog und ihm dort ein Trompeten-Studium in Odessa ermöglichte. Dann wechselte er an die Folkwang Universität der Künste in Essen zum Jazzstudium bei Uli Beckerhoff.
Die gerade erschienene CD „YES OR NO“ verspricht einen wahrhaften Klangrausch.
Das Album beschreibt den Lebensweg dieses außergewöhnlichen Trompeters: vom Ural nach Odessa und von Odessa nach Essen in das Ruhrgebiet.
Mit „First Visum“ kommt Freude zum Ausdruck, die Freude, das erste deutsche Visum in der Hand zu halten. „Russian Standard“ ist eine Hommage an den russischen Wodka. Mit „Avenue de l` Ocean“ setzt er seine Urlaubserlebnisse an der französischen Atlantikküste in mitreißende Rhythmen um.
Wie eine Erzählung klingt „Nacht am Hellweg“, eine Hommage an die vielen nächtlichen Fahrten nach unzähligen Auftritten auf der B 1, der alten Handelsstrasse nach Hause in seine neue Heimat Unna.
Telmanovs Bearbeitungen veredeln jede Komposition. Dies gilt auch für Uli Bärs „Don`t go“, einem wunderbaren Latintitel, oder der Blues „The Bass goes on“.
Was es mit dem Jazzwaltz „My secret“ auf sich hat, konnten wir bis heute nicht aus Dimtrij Telmanov herausbekommen, es wird vielleicht für immer sein Geheimnis bleiben.
Dima Telmanov, Trompete Flügelhorn- Kompositionen/Arrangements
Patrick Porsch, Tenor Sax
Paul Lüpfert, Posaune
Tim Schmiedner, Piano
Uli Bär, Kontrabass
Benny Mokross, Schlagzeug