Vadim Neselovskyi & Mryia Ensemble

Ukrainian Diary
  • Sonntag | 22.10.2023 | 18.00 Uhr
  • Kunstmuseum Bochum | Kortumstraße 147 | 44787 Bochum
  • VVK: 15 € | Schüler & Studenten 5 € karten@konzerthaus-hellweg.de
    Kunstmuseum Bochum 0234-9 10 42 30
  • Veranstalter: Kulturverein Westfalen e.V.

Neselovskyi wird ausgewählte Sätze aus seinem neuen Projekt „Ukrainian Diary“ für Klavierquartett, einer Suite, die seine Reflexionen über die aktuellen Ereignisse in der Ukraine ab dem Datum der Invasion enthält: 24. Februar 2022.
Das gesamte Werk wird im Rahmen des Take 5 Jazzfestival uraufgeführt werden. Die Klassik und JazzfreundInnen werden die Gelegenheit haben, ein ganz neues Programm zu hören.

Musik erzählt immer eine Geschichte. Aber manchmal ist diese besonders eindringlich. Da fallen mal die Töne wie Schneeflocken, als wäre es ein Impromptu von Robert Schumann, das Stück heißt „Winter in Odessa“. Dann wieder, die Nummer heißt „Central Station“, treibt ein Beat machtvoll vorwärts, man hört Züge ankommen und abfahren, obwohl alles nur Soloklavier ist.

Als junger Pianist, der in Odessa/Ukraine aufwächst, entdeckte Vadim Neselovskyi frühzeitig, dass es nicht seine Aufgabe ist, bestimmten stilistischen Strömungen zu folgen sondern einfach selber ein Schöpfer von Musik zu werden. Das hat er seither mannigfach auf so erfinderische wie unerwartete Weise getan: als Komponist vom Jazztrio bis zum Sinfonieorchester, als Improvisator auf überraschenden Wegen zwischen straightahead und cutting edge, und als Partner, gleichermaßen geschätzt von Kollegen und Mentoren.
Einst als Wunderkind jüngster klassischer Klavier-Student in der damals noch sowjetischen Ukraine, hörte er Keith Jarrett, Chick Corea usw nur per CDs, die Seeleute in die Hafenstadt mitbrachten. Als Vadim 17 Jahre alt und eigentlich bereits ein „fertiger“ klassischer Pianist war, emigrierte seine Familie nach Dortmund und er beschloss Jazz im Land seines Ursprungs zu studieren. Er ging an die Berklee School in Boston.
Mit seinen vielfältigen Talenten zog er die Aufmerksamkeit z.B. von dem großen Lehrer und Vibraphonisten Gary Burton auf sich, der Vadim in sein legendäres Generation Quintet holte. Auf Vorschlag von Herbie Hancock bekam er später ein volles Stipendium am Thelonious Monk Institute. John Zorn lud ihn ein zu The Book Beriah, dem letzten Akt seines Vierteljahrhundert-Projektes Masada. Seine erste Solo-CD produzierte 2013 kein Geringerer als Fred Hersch.

Vadim Neselovskyi, Klavier
Viktor Ivanov, Violine
Kateryna Suprun, Viola
Mariia Mohylevska, Violoncello